Gerade in München stellt sich für viele Menschen die Frage: chinesische Medizin beim Heilpraktiker oder beim (Kassen) Arzt?
Wenn ich von „ärztlichen Behandlungen“ schreibe, meine ich damit das Angebot, das in vielen Kassenpraxen als Zusatzleistung nebenbei angeboten wird. Ich will hiermit nichts gegen ärztliche Kollegen sagen, die in Bezug auf chinesische Medizin fachlich fundiert sind und sich Zeit nehmen für die Behandlung. Es gibt einige Ärzte für chinesische Medizin, die ich sehr schätze.
Mir geht es hierbei um die Abgrenzung zu Therapeuten, die eine kurze Ausbildung in chinesischer Medizin haben und dann in mehreren Behandlungszimmern ihre Patienten durchschleusen.
Für eine Behandlung auf (gesetzliche) Kasse bekommt der Arzt z .ZT. 26 Euro pro Behandlung -und das nur bei Rücken und Knieschmerzen.
Da muß er schnell sein, damit sich das rechnet bei dem Aufwand ( Personal, Miete,Geräte,…)
Heilpraktiker haben in der Regel weniger Grundkosten, da die Heilpraktiker – Praxen mit weniger Personal und Geräten ausgestattet sind.
Das hohe Patientenaufkommen wie in einer Kassenarztpraxis gibt es bei Heilpraktikern in der Regel nicht.
Daher kann sich ein Heilpraktiker (natürlich auch Ärzte, die so arbeiten) mehr Zeit für Sie nehmen und noch zusätzlich andere Verfahren wie Massagen, Schröpfen oder Wärmetherapie durchführen.
Auch kann der Heilpraktiker in seinem Setting viel mehr auf die Ursachen Ihrer Erkrankung eingehen.
Es gibt in Deutschland ca. 50.000 Therapeuten (45.000 Ärzte und 5000 Heilpraktiker), die chinesische Medizin – hauptsächlich Akupunktur- praktizieren.
Bei den Heilpraktikern würde ich sagen, daß vielleicht 2000 eine halbwegs gute Ausbildung und Fortbildung (mindestens 500 Stunden oder 900 wie bei der AGTCM) haben. Bei den Ärzten dürfte es sich ähnlich verhalten.
Das heisst ca. 46.000 haben eine sehr kurze und in meinen Augen unzureichende (max. 200 Stunden) Ausbildung in chinesischer Medizin.
Wenn Sie sich einen Therapeuten, sei es Arzt oder Heilpraktiker, fragen Sie nach, wie die Behandlung abläuft und wie der Therapeut ausgebildet ist.
Sicher klingt das Angebot eines individuell auf Sie abgestimmten Angebots teurer.
Ich habe auch in einer Kassenarztpraxis für Orthopädie bis zu sechs Patienten pro Stunde behandelt.
Ich hatte damals zum Teil nach zehn Behandlungen manchmal nur sehr überschaubare Erfolge.
Als der Patient danach in meiner Praxis war, waren wir nach drei Behandlungen schon deutlich weiter als mit der „Schnellakupunktur“. Siehe auch…