Es gibt (leider) keinen gesunden Alkohol

Eine traurige Nachricht, wenn man glaubte, daß ein Gläßchen Rotwein gut für Herz und Kreislauf und gegen Arteriosklerose ist:

Eine neue Studie zeigt, dass Alkoholkonsum, der bereits als Risikofaktor für Bluthochdruck bekannt ist, den Blutdruck in Mengen erhöht, die bisher als unbedenklich galten. Die Studie untersuchte den Einfluss von Alkoholkonsum auf den Blutdruck und analysierte erstmals die Dosis-Wirkungs-Beziehung.

Die Ergebnisse zeigen, dass sowohl der systolische als auch der diastolische Blutdruck mit zunehmender täglich konsumierter Alkoholmenge ansteigen. Es gibt keinen Schwellenwert, unter dem der Alkoholkonsum keinen Einfluss auf den Blutdruck hat.

Bei Menschen, die täglich 12 Gramm Alkohol zu sich nehmen – das entspricht einem kleinen Bier, einem kleinen Glas Wein, einem Glas Sekt oder einem Schnaps – erhöhte sich langfristig der systolische Blutdruck um 1,25 mm Hg und der diastolische Blutdruck um 1,14 mm Hg. Bei 48 mg Alkohol am Tag – also 4 Standardgetränken – stiegen die beiden Werte um 4,9 mm Hg und 3,1 mm Hg.

Diese Anstiege sind deutlich, wenn man bedenkt, dass eine günstige Auswirkung auf das Risiko von Schlaganfall oder Herzinfarkt in epidemiologischen Studien bereits bei einem Blutdruckunterschied von 1 bis 2 mm Hg nachweisbar war.

Die American Heart Association empfiehlt daher der Bevölkerung im Interesse ihrer kardiovaskulären Gesundheit am besten ganz auf den Konsum von Alkohol zu verzichten. Patienten, die nicht auf Alkohol verzichten möchten, sollten mit ihrem Arzt oder auch uns über die Vorteile und Risiken sprechen.

Wir können Sie auch unterstützen, wenn Sie glauben, daß der Alkohol eine zu große Rolle in Ihrem Leben spielt.