Ich habe ein tolles Zitat eines der größten chinesischen Ärzte , Sun si miao (581-682 n. Chr.)gefunden.

Wie so Vieles ist es zeitlos und ist in unserer Zeit mehr als gültig und sollte jedem, der therapeutisch tätig ist, eine Inspiration sein:

Wenn ein großer Arzt Krankheiten behandelt, muss er geistig ruhig sein und seiner einenen Natur treu bleiben. Er sollte sich nicht seinen Wünschen und Begierden hingeben, sondern er sollte zugleich Mitgefühl entwickeln. Seine Berufung ist es, Bereitschaft zu zeigen, jedes Lebewesen zu retten. Wenn jemand wegen einer Krankheit oder eines anderen Problems Hilfe sucht, sollte ein großer Arzt nicht auf Status, Reichtum oder Alter achten. Er sollte nicht in Betracht ziehen, ob die Person attraktiv oder unattraktiv ist, ob sie ein Feind oder ein Freund, gebildet oder ungebildet ist. Sondern er sollte jeden gleich behandeln und so, als ob er sich selbst behandeln würde. Er sollte nichts begehren und alle möglichen Konsequenzen ignorieren. Er sollte nicht über sein eigenes Glück oder Unglück nachdenken und dadurch in der Lage sein, Leben zu retten und Mitgefühl zu zeigen. Folglich sollten sich Ärzte nicht auf ihre Exzellenz verlassen oder nach materiellem Gewinn streben. Der Reichtum anderer sollte nicht der Grund dafür sein, teure Behandlungen und Medikamente zu verschreiben, die den Zugang zu Hilfe erschweren. Reichtum sollte auch kein Grund sein, um Verdienste und Fähigkeiten hervorzuheben. Ein solches Verhalten muss als Widerspruch zu den Lehren der Großherzigkeit gesehen werden. Es sollte nur darum gehen, anderen zu helfen. Ein Arzt sollte auch kühn und mutig, aber dennoch kenntnisreich sein. Er sollte intelligent denken und doch methodisch handeln.“ – TCM-Arzt Sun Simiao (581–682 n. Chr.) aus seinem Werk „Qian Jin Fang“.

Bernd Michel