Wie Akpunktur auf mehreren Ebenen Ihre Fruchtbarkeit erhöhen kann
Immer mehr Menschen suchen Unterstützung bei Heilpraktikern der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM), insbesondere durch Akupunktur. Aber wie genau wirkt Akupunktur bei einem unerfüllten Kinderwunsch? Dieser Artikel beleuchtet die Zusammenhänge zwischen Faszienspannung, dem vegetativen Nervensystem, Hormonen und der Funktion der Reproduktionsorgane – und wie Akupunktur in diesem Bereich helfen kann.
Die Rolle der Faszien bei der Funktion der Reproduktionsorgane
Faszien sind bindegewebige Strukturen, die unseren gesamten Körper durchziehen. Sie umhüllen den ganzen Körper, Muskeln, Organe und Gefäße und Nerven, halten diese in Position und unterstützen deren Funktion. Bei der Fruchtbarkeit spielen sie eine zentrale Rolle, denn die Reproduktionsorgane wie die Gebärmutter, Eierstöcke und Eileiter sind von Faszien umgeben. Faszien haben auch einen großen wechselseitigen Einfluß auf das Hormonsystem. Östrogen macht das Bindegewebe weicher, was z.B. bei der Geburt extrem wichtig ist.
Spannung der Faszien und ihre Auswirkungen
-
- Mechanische Einflüsse: Faszien sollten flexibel sein, doch Stress, Fehlhaltungen oder Operationen können zu Verklebungen oder Spannungen führen. Eine eingeschränkte Faszienbeweglichkeit kann die Durchblutung der Gebärmutter und Eierstöcke beeinträchtigen.
-
- Beeinträchtigung der Organkapseln: Jedes Organ, einschließlich der Gebärmutter, ist von einer Organkapsel umgeben, die ihre Funktion schützt und unterstützt. Übermäßige Spannung dieser Kapseln kann die Beweglichkeit der Gebärmutter einschränken und zu Schmerzen oder Funktionsstörungen führen.
Faszien, Stress und das vegetative Nervensystem
Faszien stehen in engem Zusammenhang mit dem vegetativen Nervensystem, insbesondere mit den Stressachsen des Körpers. Chronischer Stress führt oft zu erhöhter Muskel- und Faszienspannung, was wiederum die Funktion der Beckenorgane beeinträchtigen kann.
Das vegetative Nervensystem und die hormonelle Balance
Das vegetative Nervensystem reguliert unbewusst viele lebenswichtige Prozesse, darunter die Durchblutung der Organe, die Hormonproduktion und sogar das Darmbiom. Es besteht aus zwei Hauptkomponenten:
-
- Sympathikus (Stress-Modus): Aktiviert in stressigen Situationen, steigert die Herzfrequenz und reduziert die Durchblutung der inneren Organe.
-
- Parasympathikus (Ruhe-Modus): Fördert Entspannung, Regeneration und eine bessere Durchblutung der Beckenorgane.
Ein Ungleichgewicht zwischen diesen beiden Systemen, oft ausgelöst durch chronischen Stress, kann die Fruchtbarkeit beeinträchtigen. Stress blockiert nicht nur die Durchblutung, sondern beeinflusst auch die hormonelle Regulation.
Hormone und Kinderwunsch
Die hormonelle Balance ist essenziell für die Fruchtbarkeit:
-
- Zyklussteuerung: Hormone wie Östrogen, Progesteron und FSH (Follikel-stimulierendes Hormon) steuern den weiblichen Zyklus und die Eizellreifung.
-
- Stresshormone: Chronischer Stress erhöht die Ausschüttung von Cortisol, das die Produktion der Geschlechtshormone stören kann.
-
- Verbindung zur Gebärmutter: Die Gebärmutter benötigt eine gute Durchblutung und hormonelle Unterstützung, um die Einnistung einer befruchteten Eizelle zu ermöglichen.
Wie Akupunktur helfen kann
Akupunktur ist die bei uns bekannteste Methode der TCM, die durch das Setzen feiner Nadeln an spezifischen Punkten des Körpers wirkt. Ziel ist es, das Qi (Lebensenergie) ins Gleichgewicht zu bringen, Blockaden zu lösen und den Energiefluss zu harmonisieren. Das heißt nichts anderes als die Faszienspannung zu behandeln und somit eine lokale Wirkung und auch im ganzen Körper über das vegetative Nervensystem zu erreichen.
1. Entspannung der Faszien und Organe
Akupunktur wirkt regulierend auf die Faszien:
-
- Durch gezielte Stimulation bestimmter Punkte können Verklebungen in den Faszien gelöst und die Durchblutung gefördert werden.
- Die Akupunkturpunkte sind oft Ansammlungen von starker Spannung. Wenn sich diese Spannung in dem Punkt löst, hat das oft eine Wirkung auf das Befinden des ganzen Menschen
-
- Spannungen in den Organkapseln, insbesondere rund um die Gebärmutter, werden reduziert, wodurch sich die Beweglichkeit und Funktion verbessern können.
2. Regulierung des vegetativen Nervensystems
Akupunkturpunkte wie Yintang (zwischen den Augenbrauen) oder Shenmen (am Handgelenk) haben nachweislich eine beruhigende Wirkung auf das Nervensystem.
-
- Der Parasympathikus wird aktiviert, was die Durchblutung der Beckenorgane steigert und den Stresspegel senkt.
-
- Chronische Spannungen, Schmerzen und Dysfunktionen im Beckenbereich können dadurch gelöst werden.
3. Hormonelle Balance fördern
Studien zeigen, dass Akupunktur die Produktion und Regulation von Hormonen positiv beeinflussen kann:
-
- Verbesserung der Follikelreifung und Unterstützung des Eisprungs.
-
- Stabilisierung der Lutealphase (zweite Zyklushälfte) durch bessere Progesteronwerte.
-
- Reduktion von Stresshormonen wie Cortisol.
- Ausschüttung von Oxytocin
Erfahrungsberichte und Fallbeispiele
Fall 1: Spannungsreduktion in und an der Gebärmutter
Eine Patientin, 32 Jahre mit unerfülltem Kinderwunsch litt an chronischen Unterbauchschmerzen und Zyklusstörungen. Nach sechs Akupunktursitzungen wurde eine deutlich verbesserte Beweglichkeit der Gebärmutter festgestellt, die auch mit einer verbesserten Durchblutung einherging. Wenige Monate später trat eine auf natürlichem Weg eine Schwangerschaft ein.
Fall 2: Hormonelle Dysbalance und Stress
Ein Paar, beide um die vierzig, mit jahrelangem unerfülltem Kinderwunsch suchte Unterstützung. Bei der Frau wurde ein hohes Stressniveau und eine verkürzte Lutealphase diagnostiziert. Die Kombination aus Akupunktur, einer Veränderung der Lebensweise (Stressreduktion und ausgewogenere Ernährung) und TCM-Kräutern führte nach vier Menstruationszyklen Wochen zu einer normalisierten Zykluslänge und besserer Eizellqualität und mit einer ICSI-Behandlung auch zu einer Schwangerschaft.
Ein Ganzheitlicher Ansatz bei Kinderwunsch
Akupunktur ist ein wichtiger Baustein, doch die besten Ergebnisse werden oft in Kombination mit anderen Ansätzen der Reproduktionsmedizin erzielt:
-
- Ernährung: Nährstoffreiche, hormonfreundliche Lebensmittel fördern die Fruchtbarkeit.
-
- Bewegung: Ausgewogener Sport und sanfte Übungen wie Yoga oder Qi Gong verbessern die Faszienbeweglichkeit. siehe auch: Kinderwunsch und Körperhaltung
- Muskeltraining hat einen immensen Effekt auf die Hormonproduktion
-
- Stressmanagement: Achtsamkeit und Entspannungsübungen und Hypnose ergänzen die Wirkung der Akupunktur.
Zusammenfassung
Unerfüllter Kinderwunsch ist ein komplexes Thema, bei dem körperliche und emotionale Faktoren eine große Rolle spielen. Akupunktur bietet eine sanfte, ganzheitliche Methode, um Spannungen zu lösen, das Nervensystem zu beruhigen und die hormonelle Balance wiederherzustellen. Die Regulierung von Faszien, Organkapseln und dem vegetativen Nervensystem spielt dabei eine entscheidende Rolle. Auch in Kombination mit moderner Medizin kann Akupunktur vielen Paaren helfen, ihrem Kinderwunsch ein Stück näherzukommen.
Wenn Sie mehr über Akupunktur und Kinderwunsch erfahren möchten, besuchen Sie unsere Heilpraktikerpraxis in München am Odeonsplatz oder vereinbaren Sie einen Beratungstermin. Wir sind für Sie da, um Sie auf diesem Weg zu begleiten!